Schulprojekt

Trialogisches Schulprojekt

Auch im Schuljahr 2018/19 findet wie schon viele Jahre zuvor das trialogische Schulprojekt in mehr als 30 Klassen in ganz Vorarlberg statt. Wir besuchen jeweils die höheren Schulen, die SchülerInnen sind zwischen 16 und 18 Jahre alt. Mit dem theoretischen Input von den Mitarbeiterinnen von pro mente Vorarlberg beginnt dieser Vormittag um dann mit den Erfahrungsberichten von ‹omnibus› und HPE also von direkt Betroffenen und Angehörigen - die Schüler zu fesseln.

Es ist jedes Mal eine Freude zu sehen wie interessiert die Jugendlichen sind und bei den anschließenden Diskussionsrunden werden viele Fragen gestellt. Das Bild von uns Betroffenen wird dadurch verändert und die Vorurteile bzgl. Psychisch Erkrankten werden abgebaut, wie wir aus den Evaluierungsbogen entnehmen können.
Die SchülerInnen werden auch ermutigt, das Tabu einer seelischen Erkrankung zu brechen und darüber zu sprechen, wenn sie in irgendeiner Form damit in Berührung kommen.
Dieses wichtige Projekt wird großzügig vom Land Vorarlberg gefördert.

Schüler und Lehrer bekommen die Möglichkeit, sich auch per Feedback-Bögen über das Projekt zu äußern.

Hier einige Rückmeldungen von Schülern:
  • Für mich war am Anfang nicht klar, dass Betroffene auch dabei sind und das fand ich sehr gut, weil so gab es für mich am Anfang keinen Unterschied. Es war zu wenig Zeit um sich richtig auszutauschen, wir hatten gut 90 min. Zeit für Theorie und pers. Erfahrungen. Evtl. Theorieteil nur auf Erkrankungen von Betroffenen beschränken, damit mehr Zeit für Austausch bleibt.
  • Ich fand es sehr mutig wie sich die Vortragenden "präsentiert" haben - sie waren sehr offen & haben ihre Geschichte freiwillig & sehr interessant vermittelt! Ich werde versuchen den Mensch an sich zu sehen & nicht seine Krankheit.
  • Ich hab Verständnis für die Sorgen eines psychisch erkrankten Menschen. Jedoch möchte ich meine Meinung zu Menschen in der Pflege, die selbst Psychopharmaka nehmen müssen nicht ändern.
  • Ich bin interessiert in der Betreuung von psychisch erkrankten Personen und habe keine Angst vor ihnen.
  • Ich selber habe auch so ein Fall in der Familie, mit mir hat nie jemand darüber gesprochen, das hat mich einerseits sehr verletzt. Jedoch kann ich es jetzt sehr viel besser verstehen & weiß jetzt auch was es für eine Krankheit war.
    • [Anmerkung: Die folgenden zwei Rückmeldungen zeigen auf, dass psychische Erkrankungen in unterschiedlichen Formen auch im Alltag der SchülerInnen eine große Bedeutung eingenommen hat.]
  • Ich hatte schon teilweise Erfahrung damit, da meine Mutter Drogen- & Alkoholabhängig war und sie war oft in psychiatrischer Behandlung, also meine Einstellung war nie Vorurteilhaft, ich habe diese Menschen schon immer akzeptiert, habe auch einige Bekannte, die eine psychische Störung haben.
  • Ich bin mit dem aufgewachsen, daher war es für mich nie "ein anderer Mensch". Ich finde es wichtig, diese ins normale Leben einzubeziehen, daher führe ich es so weiter.